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Bibliodiversität. Manifest für unabhängiges Publizieren.

Samstag, 17. Februar 2018, 20:00 Uhr

Lesung mit Jörg Sundermeier (Verleger) präsentiert vom König Kurt

Der Begriff Bibliodiversität, den Susan Hawthorne in ihrem Buch erläutert, bezeichnet die kulturelle Vielfalt innerhalb des Verlagswesens – und begründet, warum es unabhängige Buchhandlungen und Verlage braucht. Ihr Begriff ist inspiriert vom strukturell verwandten Begriff der Biodiversität.

Hawthorne kritisiert, dass Großverlage und Großbuchhandlungen ihren Fokus allein auf hohe Auflagen und Verkaufszahlen legen, weshalb die Bibliodiversität aus dem Gleichgewicht gerate. Gerade Bücher von und über Minderheiten sowie Werke aus kleineren Sprachgemeinschaften oder anspruchsvolle literarische Texte finden so keine Verbreitung mehr.

Das aber führt letztlich dazu, dass die kulturelle Vielfalt schwindet. Bibliodiversität bietet dagegen eine stolze Selbstdefinition für unabhängige Buchhandlungen und Verlage. Denn diese sind es, die die kulturelle Vielfalt abbilden – und somit erhalten.

http://www.verbrecherverlag.de/book/detail/891

„Hawthornes Rundumschlag ist mit Verve verfasst. Sie kritisiert nicht nur den Buchmarkt aus feministischer Sicht, sondern thematisiert Ausbeutungs- und Unterdrückungsmechanismen generell.“ Tobias Prüwer Jungle World 28/2017

„We, 400 publishers from 45 countries, reaffirm our will to act together to defend and promote bibliodiversity.“ International Alliance of independent publishers, Cape Town: 20.09.2014 http://www.alliance-editeurs.org/

Eine Veranstaltung in Kooperation mit weiterdenken und der AG politisches Buch im Club der Verschwender*innen

Jörg Sundermeier, Verleger, Autor und Journalist, gründete 1995 den Verbrecher-Verlag in Berlin, der bisher über 200 Bücher herausbrachte. 2016 wurde er für herausragenden verlegerischen Idealismus und verlegerischen Mut mit dem Karl-Heinz-Zillmer-Preis ausgezeichnet.

Der Buchladen König Kurt ist ein antikapitalistisches, kollektiv selbstorganisiertes Projekt und seit über 17 Jahren im AZ Conni beheimatet. Mit unterrepräsentierter Literatur, sowie Diskussions- und Wortveranstaltungen will er ein Puzzleteil im Kampf für eine emanzipatorischere Welt sein.