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How I became a Partisan – Film und Gespräch anlässlich des International Roma Resistance Day mit der Filmemacherin Vera Lacková

Montag, 16. Mai 2022, 19:00 Uhr

Anlässlich des International Roma Resistance Day laden wir Sie/euch ganz herzlich zu unserer Filmvorstellung „How I became a partisan“ mit anschließender Diskussion ein. Der 16. Mai gilt als Gedenktag für die zahlreichen mutigen Rom*nja, die Widerstandskämpfer*innen während des Nationalsozialismus waren, die sich neben Lageraufständen wie in Ausschwitz-Birkenau oder Lety u Písku organisierten und sich zu großen Teilen Widerstandsbewegungen, wie zum Beispiel den Partisan*innen in den Wäldern der Slowakei anschlossen.

Der Film „How I became a partisan“ thematisiert die Widerstandsgeschichte des slowakischen Partisanen Ján Lacko, dessen Geschichte die Urenkelin und gleichzeitig die Filmregisseurin Vera Lacková erzählt. Der Film berichtet sowohl retrospektiv als auch gegenwärtig über die Kämpfe der Rom*nja um verdiente Anerkennung.

„How I became a partisan“ (slowakisch mit deutschen Untertiteln// 90 min)

Moderation:

Mietje Kuhnhardt, RomaRespekt,

Veranstalterin: 

Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen

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Als slowakische Urenkelin des Rom-Partisanenkämpfers Jan Lackó, erfährt Vera Lacková schon als Kind von den Heldentaten ihres Urgroßvaters im Kampf gegen die nationalsozialistischen Besatzer. In ihrem Film „How I became a Partisan“ begibt sie sich auf die Spuren durch die ehemalige Tschechoslowakei; forscht in Archiven über die Geschichte von Rom*nja, die Partisan*innen waren, führt Gespräche in Museen der Slowakei, besucht Städte und Dörfer im heutigen Tschechien und eröffnet eine Ausstellung zum Thema Rom*nja als Partisan*innen im Widerstand. Neben Widerstandsgeschichten thematisiert Vera Lacková in ihrem Film die Inhaftierung und Ermordung tausender Rom*nja währen des Zweiten Weltkrieges sowie die Erinnerungsgeschichte, um die es immer noch zu kämpfen gilt. Darüber hinaus zeigt der Film die gegenwärtige und zum Teil schwierige Auseinandersetzung mit der eigenen Identität als Rom*nja.

Vera Lacková möchte mit ihrem Film Vorurteile und Hass gegen Rom*nja entgegenwirken. In Ausschnitten wird dieser Kampf gezeigt, der auch im familiären Umfeld Spuren hinterlässt. Im Fokus stehen die mutigen Rom*nja, die in den tschechoslowakischen Wäldern und Dörfern aktiv waren.

*Auschwitz ist der bekannteste Ort der Verbrechen der Deutschen und ihrer Kollaborateur*innen während des Zweiten Weltkriegs. Auch an diesem Ort kämpften Sint*izze und Rom*nja gegen ihre Vernichtung. Als die SS am 16. Mai 1944 die noch am Leben gebliebenen Sint*izze und Rom*nja in den Gaskammern ermorden wollte, widersetzten sie sich mit im KZ selbstgebauten Waffen. Sie verbarrikadierten sich und konnten ihre Vernichtung vorerst verhindern. Nach Selektionen löste die SS das Lager in der Nacht vom 2. auf den 3. August jedoch gänzlich auf. Obwohl die zurückgebliebenen zweitausendneun Menschen keine Chance gegen diese Übermacht hatten, widerstanden sie bis zuletzt und überlebten dadurch teilweise. Auschwitz ist nur einer der Orte, an denen Rom*nja und Sint*ezze ermordet wurden. Im ganzen NS-besetzten Europa wurden sie stigmatisiert, konzentriert, verfolgt und vernichtet. Dass wir heute darüber sprechen und daran erinnern, verdanken wir den Kämpfen der Bürgerrechtsbewegung der Rom*nja und Sint*ezze in den 1980er Jahren. Diese Verfolgungsgeschichte musste von der Minderheit ins gesellschaftliche Bewusstsein der Mehrheitsgesellschaft hineinprotestiert werden. Noch heute sind diese Kämpfe aktuell.

Auszug aus „Viele Kämpfe und vielleicht einige Siege“, RomaRespekt, 2014