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Ich geh kaputt, gehste mit ..?

Samstag, 03. Oktober 2015, 11:00 Uhr

Workshop für nachhaltigen Aktivismus mit Hannah vom Ökoscouts e.V. im Rahmen der Veranstaltungsreihe BITE BACK! der Tierbefreiung Dresden

Eins ist den sozialen Bewegungen gemein: In ihrem Kampf gegen Unterdrückung sehen sie sich enormen Herausforderungen gegenüber, stabil verkrusteten Strukturen, übermächtigen Staaten und Konzernen, fies-diffusen Diskursen, die den Aktiven allerorts das Leben schwer machen. Repression und Überwachung, Ausgrenzung statt Anerkennung – das sind soziale Hürden, die im aktivistischen Alltag überwunden werden wollen.

Aber das ist noch nicht alles: Revolte ist kein Zuckerschlecken, schlafen kann ich, wenn ich tot bin, und ja klar, den Demo-Aufruf schreib ich dann heut‘ Nacht… es geht immerhin ums Überleben des Planeten, um die Beendigung des Tötens, die Verhinderung des Rückfalls in die Barbarei etc. pp.: In vielen radikalen Kreisen gehört ein gerüttelt Maß Überarbeitung scheinbar zum guten Ton.

Ein gutes Leben für alle: Ein Ziel, für das es sich kaputt zu machen lohnt?

Kein Zweifel: Die Forderungen und Utopien emanzipatorischer Bewegungen sind unheimlich wichtig. Trotzdem, oder vielmehr deshalb, wollen wir uns auf diesem Seminar einmal der Frage widmen, wie es uns persönlich eigentlich mit der politischen Arbeit so geht. Welche Themen besprechen wir offen miteinander – und welche Ängste muss ich verdrängen, um zu funktionieren? Was macht mir Spaß – und was frustriert mich? Welche Aufgaben übernehme ich, weil ich Lust auf sie habe – und welche nur aus Pflichtbewusstsein? Muss das so sein? Geht das auch anders? Was brauche ich, um langfristig aktiv zu bleiben?

Ist es sinnvoll, wenn linke Strömungen ihre Aktiven im Zweijahrestakt verschleißen?

Diese Fragen sind sehr persönlich, aber durchaus auch politisch. Sie haben mit der teils absurden Fluktuation in Strömungen zu tun, mit dem Verlust von Erfahrungswissen, mit der Resignation von lieben und teuren Genoss_innen. Und mit der Frage, wie wir entschlossen kämpfen, ohne dass der neoliberale Leistungswahn Einzug in unsere Bewegungen hält. Denn wir werden noch eine ganze Weile viel zu tun haben!

Wir freuen uns auf einen bereichernden solidarischen Austausch!

Begrenzte Teilnehmer*innenzahl, bitte anmelden!